Kamel Daoud im Gespräch mit Prof. Dr. Thomas Klinkert

Am 15. September 2025 war der algerisch-französische Schriftsteller Kamel Daoud im Literaturhaus Zürich zu Gast. Unter der Moderation von Prof. Dr. Thomas Klinkert sprach er über seinen jüngst erschienenen Roman Houris (2024, Gallimard), der mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet wurde.
In seinem Werk gibt Daoud einer Frau eine Stimme, die als Kind Opfer des algerischen Bürgerkriegs wurde. Aube, verstummt nach einem Messerangriff, wendet sich in einem inneren Monolog an ihr ungeborenes Kind. Ihre Reise zurück an den Ort des Massakers wird zu einer eindringlichen Auseinandersetzung mit Erinnerung, Trauma und gesellschaftlichem Schweigen. Mit diesem Roman stellt sich Daoud dem Vergessen der Schrecken des Bürgerkriegs entgegen.
Die Veranstaltung fand auf Französisch mit deutscher Übersetzung von Isabelle Vonlanthen statt; ausgewählte Passagen wurden von Thomas Douglas auf Deutsch gelesen.