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Ein Französischstudium vermittelt Expertenwissen über eine mehr als tausendjährige Sprache, die auf verschiedenen Kontinenten gesprochen wird und die Basis verschiedener Kulturen mit weltweiter Bedeutung und Ausstrahlung ist. Das Französischstudium besteht aus Literaturwissenschaft und Sprachwissenschaft (Linguistik). Die Literaturwissenschaft untersucht Texte vom Mittelalter bis zur Gegenwart und aus verschiedenen Teilen der Welt, in denen Französisch gesprochen wird. Die Sprachwissenschaft beschäftigt sich einerseits mit der historischen Entwicklung der französischen Sprache (Diachronie) und andererseits mit dem aktuellen System und den Varietäten des Französischen (Synchronie).
Wer sich für das Französischstudium entscheidet, bringt idealerweise neben sehr guten Sprachkenntnissen eine Begeisterung für das Lesen mit, aber auch für das Analysieren von Texten und das Funktionieren von Sprache als System, für den Gedankenaustausch in Diskussionen und nicht zuletzt fürs Schreiben. Ausserdem werden die Studierenden ermuntert, durch Aufenthalte in französischsprachigen Ländern ihre Sprachkenntnisse zu perfektionieren. Lateinkenntnisse sind von Vorteil, bilden jedoch keine unabdingbare Voraussetzung für den Beginn eines Französisch-studiums am RoSe. Spezifisch ausgerichtete Lateinkurse für RomanistInnen ohne Lateinmatura führen zur Erlangung der notwendigen Kenntnisse. Sie sind Teil des Studienprogramms und werden am RoSe angeboten.
Das Französischstudium eröffnet Berufsfelder, in denen vertiefte, wissenschaftlich fundierte Kenntnisse des Französischen, analytisches Denken und gute Schreibkompetenzen erforderlich sind, z.B. Gymnasialunterricht, Sprach- und Kulturvermittlung, Sprach- und Kulturpolitik, Journalismus, Verlags- und Bibliothekswesen sowie Privatwirtschaft. Der Master-Abschluss ist Voraussetzung für den Erwerb des Lehrdiploms auf Gymnasialstufe sowie für weiterführende akademische Qualifikationen (z.B. Doktorat). Wer das Lehrdiplom auf Gymnasialstufe anstrebt (Höheres Lehramt), kann das Französische als erstes oder als zweites Unterrichtsfach wählen.
Der französische Sprach- und Kulturraum umfasst neben Frankreich auch die Suisse Romande, Teile Belgiens (Wallonie), Kanadas (Québec) sowie des Maghreb, Subsahara-Afrikas und der Karibik. Zur französischen Kultur gehören etwa die bahnbrechenden Schriften der Aufklärer (Montesquieu, Voltaire, Diderot, Rousseau), welche eine ideengeschichtliche Voraussetzung der Französischen Revolution bildeten, der realistische Roman des 19. Jahrhunderts (Stendhal, Balzac), die mit Autorinnen wie Simone de Beauvoir und Hélène Cixous verbundene feministische Theorie, der Nouveau Roman von Nathalie Sarraute, Claude Simon und Alain Robbe-Grillet, die sog. French Theory (Barthes, Derrida, Kristeva, Deleuze), das Avantgarde-Kino von Jean-Luc Godard und Agnès Varda oder die postkoloniale Literatur von Alain Mabanckou und Léonora Miano. In der globalisierten Welt setzen französischsprachige Intellektuelle wichtige Akzente in Kunst, Mode, Architektur, Philosophie, Literatur und Film.
Das Französischstudium gliedert sich in die Bereiche Literaturwissenschaft (Literatur des Mittelalters, Literatur der Neuzeit) und Sprachwissenschaft (Linguistik). Die Lehrveranstaltungen werden in der Regel in kleinen Gruppen durchgeführt, was eine enge persönliche Betreuung durch die Dozierenden ermöglicht und die Kontakte zwischen den Studierenden fördert.