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Romanisches Seminar Lehrstuhl Prof. Dr. Johannes Kabatek

Experimentelle Morphosyntax romanischer Sprachen. Untersuchungen zur Objektmarkierung im Portugiesischen und Rätoromanischen

Zusammenfassung

Sprache hat man traditionell vor allem mit zwei Datentypen untersucht: man schaut, wie Leute schreiben oder sprechen oder man stellt ihnen Fragen zu bestimmten Formen. In dem Projekt werden wir hingegen mit Experimenten arbeiten, mit Akzeptabilitäts- und Produktionsexperimenten, was einerseits eine gezielte Untersuchung, andererseits die Vergleichbarkeit der Daten ermöglicht. Unser Thema ist dabei die Markierung von Objekten in romanischen Sprachen; auf der Basis der Expertise im Bereich des Spanischen wird nun das Portugiesische und das Rätoromanische (v.a. das Engadinische) experimentell untersucht.

Wer Spanisch lernt, stösst schnell auf ein Phänomen, das die Linguistik mit einem Terminus des Zürcher Linguisten Georg Bossong als "Differentielle Objektmarkierung" (DOM) bezeichnet. Man sagt: 'veo la casa', "ich sehe das Haus", aber "veo a la maestra" - "ich sehe die Lehrerin". Bei bestimmten Arten von Objekten (etwa bei Personen oder Personalpronomen) muss ein "a" gesetzt werden. Das Phänomen gibt es in zahlreichen Sprachen der Welt in ähnlicher Form; im Bereich der romanischen Sprachen u.a. im Rumänischen, Sardischen oder Neapolitanischen. Die zwei romanischen Sprachen, in denen es zwar DOM gibt, es aber am unklarsten ist, wie es genau funktioniert, sind das Portugiesische und das Rätoromanische (speziell das Engadinische). Nun wollen wir in unserem Forschungsprojekt mit experimentellen Methoden, die in einer mehrjährigen Studie zum Spanischen entwickelt wurden, das Engadinische und das Portugiesische untersuchen und Antworten finden auf die Frage der Häufigkeit und Funktionsweise der jeweiligen differentiellen Objektmarkierung. Damit wollen wir letztlich einen tieferen Einblick in das Funktionieren der jeweiligen Sprachen erhalten und einem Thema, über das es in der Linguistik oft impressionistische und unzuverlässige Spekulationen gegeben hat, eine solide empirische Basis verleihen.

Projektleitung

Prof. Dr. Johannes Kabatek

Romanisches Seminar
Zürichbergstrasse 8
CH - 8032 Zürich
+41 (0)44 634 36 10

kabatek@rom.uzh.ch

Mitarbeiterin

Senta Zeugin

Romanisches Seminar
Plattenstrasse 28
CH - 8032 Zürich

senta.zeugin@uzh.ch

Assoziierte Wissenschaftler

Albert Wall

(bis April 2019 bei der UZH)

Universität Wien

Assistenzprofessor für Romanische Sprachwissenschaft
Institut für Romanistik
Spitalgasse 2 - Hof 8
A-1090 Wien

albert.wall@univie.ac.at
Philipp Obrist

Romanisches Seminar
Plattenstrasse 28, Büro 305
CH - 8032 Zürich
+41 (0)44 634 35 63

philipp.obrist@uzh.ch

Studentischer Mitarbeiter

  • Patrick Santos Rebelo

Weiterführende Informationen

DOM2

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