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Der Studiengang Iberoromanistik an der Universität Zürich richtet sich an alle, die sich für die hispanische und lusophone Welt interessieren, d.h. im weitesten Sinne für Spanien, Portugal und Lateinamerika. Wir konzentrieren uns auf Aspekte, die mit der Literatur, Geschichte, Sprache und Kultur dieser Länder und Regionen zusammenhängen.
Spanisch und Portugiesisch gehören zu den größten und wichtigsten Sprachen der Welt. Mit fast 500 Millionen Sprechern ist Spanisch die am weitesten verbreitete romanische Sprache, gefolgt von Portugiesisch mit mehr als 250 Millionen Sprechern. Das Studium von Sprache, Literatur und Linguistik ermöglicht es uns, das Innenleben von Kulturen zu verstehen und gibt uns eine Reihe von Werkzeugen und Kenntnissen, die wir in einer Vielzahl von beruflichen und privaten Aktivitäten nutzen können.
Wer sich für das Studium der Iberoromanistik entscheidet, bringt idealerweise neben Sprach-kenntnissen mit, Begeisterung fürs Lesen, für das Analysieren von Texten und das Funktionieren von Sprache als System, für den Gedankenaustausch in Diskussionen und nicht zuletzt fürs Schreiben. Ausserdem werden die Studierenden ermuntert, durch Reisen und Fremdsprachen-aufenthalte verschiedene spanische/portugiesischprachigen Gebiete besser kennenzulernen.
Lateinkenntnisse sind von Vorteil, bilden jedoch keine Voraussetzung für den Beginn eines Studiums der Iberoromanistik am RoSe. Spezifisch ausgerichtete Lateinkurse für Romanist:innen ohne Lateinmatura führen zur Erlangung der notwendigen Kenntnisse. Sie sind Teil des Studienprogramms und werden am RoSe angeboten.
Der Bachelor- und der Master-Abschluss eröffnen Berufsfelder, in denen vertiefte und wissen-schaftliche Kenntnisse des Spanischen/Portugiesischen, analytisches Denken und gute Schreib-kompetenzen erforderlich sind, z.B. Sekundarschul- und Gymnasialunterricht, Sprach- und Kulturvermittlung, Sprach- und Kulturpolitik, linguistische Analyse für Computerzwecke, Journalismus und Medien, Verlags- und Bibliothekswesen sowie Privatwirtschaft. Der Master-Abschluss ist Voraussetzung für den Erwerb des Lehrdiploms auf Gymnasialstufe sowie für weiterführende akademische Qualifikationen (z.B. Doktorat). Wenn Sie das Lehrdiplom auf Gymnasialstufe an-streben (Höheres Lehramt), können Sie das Spanische als erstes oder als zweites Unterrichtsfach wählen.
Das Studium gliedert sich in die Teilbereiche Literaturwissenschaft und Sprachwissenschaft. In der Linguistik befassen wir uns mit der Untersuchung des Ursprungs der iberoromanischen Sprachen aus dem Lateinischen und ihren historischen Wechselfällen bis hin zu ihrer heutigen Variationsbreite, wobei wir die verschiedenen sprachlichen Varietäten analysieren, die in dem weiten Gebiet, in dem diese Sprachen sowohl geografisch als auch sozial gesprochen werden, zu finden sind. Wir konzentrieren uns auch auf strukturelle Aspekte der Grammatik der iberoromanischen Sprachen, um ihr Innenleben zu verstehen. Die Vielfältigkeit der Literaturwissenschaft beinhaltet das Studium der kanonischen literarischen Werke vom Mittelalter über die Renaissance und die Neuzeit bis in die Gegenwart hinein, ebenso wie die Beschäftigung mit peripheren Themen und Autor:innen im Zusammenhang mit der Forschungstätigkeit der jeweiligen Lehrstühle. Die Analyse und Forschungsmethoden reichen von der Stilkritik bis zur Philologie, von den Gender Studies bis zu zeitgenössischen Theorien des Posthumanismus.
Die Lehrveranstaltungen werden in der Regel in kleineren Gruppen durchgeführt, was eine gute persönliche Betreuung durch die Dozierenden ermöglicht und die Kontakte zwischen Studierenden fördert. Die Lehrformen umfassen Vorlesungen, Seminare, E-Learning, Gastreferate und Kongresse, thematische Workshops, Tutorate, Praktika und anderes: mehrsprachige Kurse wie die Prolegomena (BA); interaktive Formate wie Interviews mit Autor:innen bzw. mit Sprecher:innen bestimmter Sprachvarietäten oder Dialekte; die Erstellung und Bewirtschaftung von Blogs beispielsweise für Storytelling, usw.
Sowohl der kulturelle wie der internationale Austausch sind uns wichtig und werden intensiv gepflegt, beispielsweise mit Austauschprogrammen zwischen in- und ausländischen Universitäten und Kulturinstitutionen, mit internationalen Kongressen und Gastvorträgen an der Universität Zürich oder auch mit Weiterbildungs-Praktika (auf Masterstufe).