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Angebot NUR für Studierende im Lizentiats-Studiengang
Zu den Erschütterungen, die das Selbstverständnis des Kulturwesens Mensch durch das Heraufkommen der Moderne erfahren hat, gehört die seiner Selbstdefinition durch die Entgegensetzung seiner selbst als eines sprachbegabten Wesens, zoon logon echon, zum Tier als einem sprachlosen, zoon alogon. Fundamentaler als die Differenz von Natur und Kultur erweist sich in dieser Erschütterung die Entdeckung der ökologischen Lebenswelt als der gemeinsamen Sphäre tierischen und menschlichen Daseins. Ausgelöst wird sie im ausgehenden 19. Jahrhundert durch zwei grosse geistesgeschichtliche Ereignisse, die Abstammungslehre Darwins und die fundamentale Kulturkritik Nietzsches; im 20. entfaltet sie in Dichtung, Philosophie und Kunst, in Anthropologie und Zoologie eine reiche Produktivität. Den Spuren dieser Produktivität soll, in einem möglichst breiten Spektrum von Texten, das neben der Literatur auch die andern oben genannten Bereiche umfasst, im Seminar nachgegangen werden. Empfohlene Lektüre zur Vorbereitung: Giorgio Agamben, Das Offene. Der Mensch und das Tier. edition suhrkamp 2002. Das Seminar ist offen für Studierende der Neueren deutschen Literatur im Lizentiats- und Bachelor-, für Studierende der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft im Lizentiatsstudiengang.
Vorbesprechung: 8. Februar 2007, 13:00 Uhr (Raum: s. Aushang im Deutschen Seminar und Ankündigung auf den Websites der AVL und des DS). Studierende, die an der Vorbesprechung nicht teilnehmen können, sind gebeten, sich beim Seminarleiter elektronisch anzumelden: derochech@bluewin.ch.