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Romanisches Seminar AVL

Prof. Dr. Marco Baschera

Vorlesung: La fabrique du personnage de théâtre

Die Personen im Theater stehen innerhalb der Spannung zwischen Wort und Körper, zwischen Virtualität und Handlung, Traum und Wirklichkeit. Wer Theatertexte produziert, weiss um diese Spannung. Als literarische Figuren befinden sie sich in einer Art von imaginärem Warteraum, aus welchem sie irgendwann auf einer Bühne von Schauspielern auf eine ganz bestimmte Weise verkörpert und eigentlich materialisiert werden. Haben die Personen eine eigene Identität? In welcher Weise existieren sie vor und nach der Aufführung? Wie steht es um das Verhältnis zwischen diesem imaginären Raum, welcher der Leser in sich produziert und der konkreten Verkörperung auf der Bühne? Wie hat sich dieses Verhältnis in Laufe der Jahrhunderte verändert? Welche neuen theatralischen Formen haben diese Veränderungen im Bereich der Personen hervorgebracht? Inwiefern ist die theatralische Person im 20. und 21. Jahrhundert in eine Krise geraten? Vermag diese Krise, über die theatralische Bedeutung hinaus, etwas zur Frage nach dem Personsein des Menschen beizutragen? Solche Fragen werden in dieser Vorlesung anhand von Theaterstücken sowie von theoretischen Texten behandelt und in der Übungsstunde miteinander diskutiert. Vorlesung und Übung finden in französischer Sprache statt.

Empfohlene Lektüre:

  • D’Aubignac, abbé Fr., La Pratique du théâtre, (1657) éd. H. Baby, Champion, Paris 2002
  • Luigi Pirandello, Écrits sur le théâtre et la littérature, Denoël (folio essais), Paris 1986
  • Anne Ubersfeld, Lire le théâtre, éd. sociales, Paris 1993
  • Robert Abirached, La crise du personnage dans le théâtre moderne, Gallimard, Paris 1994
  • Le personnage, textes choisis et présentés par Christine Montalbetti, Flammarion, Paris 2003
  • Georges Zaragoza, Le personnage de théâtre, Armand Colin, Paris 2006

Wann: Fr 14:00-15:45 / Beginn: 23.03.2007
Wo: wird noch bekanntgegeben