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„One is too few, and two is only one possibility“ (Donna Haraway)
Literatur ist grundsätzlich polyphon, dialogisch, mehrsprachig und intertextuell – sie lässt sich also schwer auf ‚Eins‘ reduzieren. Obwohl das auch die Einheit der literarischen Texte selbst betrifft, sind die meisten Werke mit dem Namen eines Autors überschrieben, und das Bild des Schriftstellers im Zimmer für sich allein hält sich bis heute und prägt noch immer die Herangehensweise an Texte. Im Seminar sollen nun anhand von Beispielen aus verschiedenen Epochen, Genres und Sprachen alternative Modelle in den Blick genommen werden. Neben gemeinsam verfassten Texten und Arbeiten von Künstlerkollektiven oder Schreibgemeinschaften, kommen auch Inszenierungen literarischer Zusammenarbeit, Texte, die mitbestimmt sind von Kritiken anderer oder starken editorischen Eingriffen, sowie interdisziplinäre Kooperationen zum Zug. Dass aus den verschiedenen Praktiken und Poetiken der Ko-Produktion dennoch einzelne Texte hervorgehen, wirft verschiedene Fragen auf: Wie kann es überhaupt gelingen, mit zwei oder mehr Händen einen Text zu verfassen? Und wie verhält sich die inhärente Pluralität literarischer Texte (die durch multiple Autorschaft noch verschärft deutlich wird) dazu, dass jeder literarische Text als solcher auch eine Singularität darstellt?
Wann: Di 14:00 - 15:45
Wo: FRE-D-15 (Freiestrasse 36)
Modul BA | 328a Seminar Wahlbereich AVL-AS (6 ECTS , NF 60, NF 30, W) 328b* Aufbauseminar AVL-AS (9 ECTS,(2-sem.) NF 60, NF 30, P *benotet) 328c* Seminar Wahlpflicht Forschung u. Praxis AVL-AS (9 ECTS,(2-sem.) NF 60, WP *benotet) |