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Erst seit den 1960er-Jahren wird im deutschsprachigen Raum der Begriff der Produktionsästhetik salonfähig. Was zuvor unter dem Begriff der Poetik gefasst wurde und später oft auf Autorpsychologie, Ausdruckslehre, normative Regularien oder reine Didaktik reduziert wurde, erscheint seither als neues, wenn auch in sich extrem heterogenes Forschungsparadigma. Die Idee ist einfach: Kunst, und also auch Literatur, fällt nicht vom Himmel. Sie wird vielmehr – unter Einwirkung unterschiedlichster Faktoren – gemacht, hergestellt und erscheint dabei jeweils auf eine bestimmte Weise. Und doch ist sie dadurch, dass und wie sie ‚gemacht‘ ist, noch nicht hinreichend erklärt. Im Seminar rekapitulieren wir in geraffter Form zuerst einige Grundlagentexte der Poetik (Platon, Aristoteles, Horaz). Dann beschäftigen wir uns mit einigen markanten jüngeren Vorläufern dessen, was wir heute als Produktionsästhetik bezeichnen (Poe, Valéry, Arvatov, Tretjakov, Benjamin). Dabei wird sich zeigen, dass die entsprechenden Theorien immer auch einer bestimmten Praxis – nicht zuletzt des Theoretisierens selbst – entsprechen. Neben einigen kritischen und erweiternden Positionen (Blanchot, Blumenberg, Macherey, Agamben) wollen wir abschließend auch den gegenwärtigen Boom an Making-of-Produktionen mit einschlägigen theoretischen Stellungnahmen (u.a. Reckwitz) zu erhellen versuchen.
Wann: Mo 10:15 - 12:00
Wo: PLG-2-211
Modul BA | 329a Seminar Wahlbereich AVL-AS (6 ECTS , NF 60, NF 30, W) 329b* Aufbauseminar AVL-AS (9 ECTS,(2-sem.) NF 60, NF 30, P *benotet) 329c* Seminar Wahlpflicht Forschung u. Praxis AVL-AS (9 ECTS,(2-sem.) NF 60, WP *benotet) |