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Romanisches Seminar AVL

Übersetzung: Sprachpraxis und Denkform

Marco Baschera

Seminar/Forschungsseminar

Was ist überhaupt eine Übersetzung? Ist sie notwendig für das Verständnis der Menschen untereinander? Wieso wird überhaupt noch übersetzt im Zeitalter der Globalisierung? Wäre es nicht einfacher, alle Menschen würden Englisch sprechen, wie es z.B. in den Naturwissenschaften und in der Wirtschaft schon weitgehend geschieht? Was ginge dabei verloren?

Übersetzungen vollziehen sich zwischen Sprachen. Da keine Sprache die Sprache schlechthin ist, sind in jeder Sprache Gedanke und Wort auf je eigene Weise eng mit einander verbunden. Mit anderen Worten, ein Gedanke kann nicht einfach von seiner sprachlichen Gestalt abgelöst und unverändert in eine andere Sprache übertragen werden. Es ist somit nicht möglich, in zwei Sprachen dasselbe zu sagen. Darum gibt es die Übersetzung als notwendige Sprachpraxis. Sie zu eliminieren, würde heissen, nur noch von einer Denkweise auszugehen, was eine katastrophale Reduktion der Komplexität des sprachlichen Ausdrucks der Menschen bedeuten würde. Vielleicht stellt die Übersetzung eine Möglichkeit dar, durch den Vergleich, der in verschiedenen Sprachen ausgedrückten Gedanken, das Verhältnis von Sprache und Denken besser zu verstehen. Die Möglichkeit der Übersetzung würde damit auch die mögliche Differenz einer sprachlichen Aussage zu sich selbst aufzeigen, da diese in einer anderen Sprache anders ausgedrückt wird. Dadurch kann die Übersetzung zu einer wichtigen Denkfigur werden.

Diesen Fragestellungen werden wir in unserem Seminar nachgehen, indem wir ein paar grundlegende Texte zur Übersetzungstheorie lesen und diskutieren. Auch soll anhand praktischer Beispiele das theoretisch Erarbeitete angewendet werden. Zudem ist die Begegnung mit bekannten Übersetzern vorgesehen.

Keine Vorbesprechung.

Um persönliche Voranmeldung beim Dozenten wird gebeten E-Mail.

Zur Vorbereitung wird empfohlen :

  • Übersetzung und Dekonstruktion, Alfred Hirsch (Hg.), Suhrkamp, Frankfurt 1997.
  • Georges-Arthur Goldschmidt, A l’insu de Babel, CNRS éditions, Paris 2009.

Wann: Fri, 14:00 - 15:45, ab 23.09. (1. Semesterwoche)
Wo: PLG-1-111

Moduldaten

Lizentiatsstudium: Seminar

Module BA 320 Aufbauseminar AVL-VS (9 KP (2-sem.), NF 60, 30, 45, P, benotet)
Module MA 620b Forschungsseminar AVL-MS (9 KP (2-sem.), NF 30, P, benotet)
620a Forschungsseminar AVL-MS (6 KP, NF 15, P, benotet)
Teilfach: Gebiet Allgemeine Literaturwissenschaft:
Medien-, Kultur u. Texttheorie
Historische Problemstellung der Literatur
Teilfach: Gebiet Vergleichende Literaturwissenschaft:
Transformationsprozesse der Literatur
Verhältnis der Literatur zu den Künsten
Leistungsüber-
prüfung
Referat (RE) / kleine schriftliche Arbeit (SA), benotet, veranstaltungsbegleitend oder Referat (RE) / Grosse schriftl. Arbeit (ca. 20 Seiten, benotet) (SA), Abgabe im Folgesemester.
Die genaueren Modalitäten der Leistungsüberprüfung werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

Weiterführende Informationen

Uebersetzung

goldschmidt