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Vorlesung mit Tutorat
Spätwerke sind nicht gleichzusetzen mit Alterswerken. Ihre Verortung in Epochenendzeiten griffe aber ebenfalls zu kurz. Doch was kann an einem Werk denn ‚spät‘ sein? In der Vorlesung wird der Versuch unternommen, eine Antwort auf diese Frage zu formulieren, indem sie sich auf diejenigen Zeitbezüge konzentriert, die in einem literarischen Werk selbst markiert sein können. Spätzeitlichkeit ist dann nicht mehr einfach eine Kategorie, die von aussen – über die Biographie oder die Epoche – an ein Werk herangetragen wird, sondern eine Qualität, die in der Struktur oder Thematik einer literarischen Arbeit selbst zum Tragen kommen kann. Von ‚Spätwerken‘ zu sprechen lohnt sich vor allem in den Fällen, in denen die je spezifische Spätzeitlichkeit tatsächlich zum produktiven Prinzip der poetischen Arbeit wird, etwa wenn die Erinnerung an ein früheres Werk – wie beispielsweise im zweiten Teil von Goethes Faust (1832) im Verhältnis zum ersten Teil (1808) – prägend für die spätere Wiederaufnahme und Transformation des zuvor Erarbeiteten wird. Gerade für diese Fälle gibt es allerdings noch kaum theoretische Modelle, mit denen man die unterschiedlichen Formen der Bezugnahme beschreiben und analysieren könnte. Die Vorlesung wird solche Modelle entwickeln und vorstellen und dabei gleichzeitig eine Einführung in grundlegende Begriffe, Methoden und Theorien der Textanalyse geben.
Wann: Do, 12:15 - 13:45, ab 24.02. (1. Semesterwoche)
Wo: PLG - 2- 211
Module BA |
120a Vorlesung AVL-BS (4 KP, NF 60, P)
120b Vorlesung AVL-BS (2 KP, NF 30 und NF 45, P) 125c Vorlesung AVL-VS (4 KP, NF 60, P) 125d Vorlesung AVL-VS (2 KP, NF 30 und NF 45, P) |
Modul MA |
520a Vorlesung AVL-MS (4 KP, NF 30, P)
520b Vorlesung AVL-MS (2 KP, NF 15, P) |
Teilfach: Gebiet | Allgemeine Literaturwissenschaft: Rhetorik, Poetik, Ästhetik Textanalytische und methodologische Fragen der Literatur |
Teilfach: |
Vergleichende Literaturwissenschaft (Komparatistik): Vergleichende Textanalyse und Literaturtheorie |
Leistungsüber- prüfung (KP) |
Mitarbeit (MA), schriftliche Übung (SÜ) Die genauen Modalitäten des Leistungsnachweises werden in der ersten Sitzung noch einmal bekannt gegeben. |