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Romanisches Seminar AVL

Forschungsprojekte

Aktuelle Forschungsprojekte


 

Dissertationsprojekt in AVL

Klangpoetiken bei Nietzsche und Proust.

Mit der “Geburt der Tragödie” hat Nietzsche eine Spur des Klangs in der Sprache gelegt, die die Dissertation in “À la recherche du temps perdu” Prousts nachverfolgt. Im Zentrum steht die Faszination des literarischen Textes für den Klang als anderes Medium, aber auch als Teil des Mediums der Sprache, deren Ausdrucksmöglichkeiten die gewählten Texte in dieser Relation reflektieren.

Das Bild zeigt "demoiselles du téléphone" um die Jahrhundertwende, die damals noch für die Telefonverbindungen zuständig waren, laut dem Erzähler der Recherche "nos Anges gardiens", "ironiques furies", "les Toutes-Puissantes", "divinités irascibles" oder "grande poète".

(Projektleitung: Yvonne Buchser, hauptverantwortlicher Betreuer: Prof. Dr. Barbara Naumann)

 

 



 

Dissertationsprojekt in AVL/ NCCR Mediality

Sichtbarkeit der Lektüre bei Hoffmann und Baudelaire

Zum Sehen unterhält das Lesen eine seltsame Beziehung: Es ist einerseits eine seiner Grundbedingungen, wo immer die Lektüre mit schwarzschriftlich verfassten Texten zu tun hat, gleichzeitig aber tritt die Wahrnehmung der materiellen  Verfasstheit des Texts gerade dort in den Hintergrund, wo imaginäre Welten aus dem Schwarz-auf-Weiss der Buchseite hervorzutreten scheinen. Insofern kann das lesende Sehen bzw. sehende Lesen als ein selbstvergessener Prozess bezeichnet werden. Eine Kritik dieser Selbstvergessenheit literarischer Imagination findet sich in den Werken E.T.A. Hoffmanns und Charles Baudelaires, welche immer wieder aufs Neue in literarischen Konstellationen die Körperlichkeit und Zeitlichkeit der Lektüre herausarbeiten. So wird bei ihnen die Befangenheit des Leserblicks in der Lektüre zugleich auch zu einer Möglichkeit, die gemeinhin verborgene Spur des eigenen – lesenden – Handels zu verfolgen. Im Spiel von Sichtbarkeit und Imagination entpuppt sich die Lektüre mithin als Sonderfall des Sehens, dem ein gewisses Selbstverhältnis möglich ist; allerdings kein Selbstverhältnis eines souveränen „Ichs“ des Lesers, sondern medialer Prozesse.

Projektleitung: lic. phil. Florian Nickel, hauptverantwortlicher Betreuer: Prof. Dr. Barbara Naumann

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Dissertationsprojekt in AVL

Sich sammeln. Werkbegriff, Werkkonzeptionen und Werkgenese bei Ludwig Hohl 

1936 schrieb Ludwig Hohl (1904, Netstal - 1980, Genf) den programmatischen Satz: „Ich will nie mehr sagen, dass ich ein Werk fertig habe: alles ist Werk“. Diese Äusserung ist für Hohls Selbstverständnis als Autor, seinen Schreibprozess, die Genese seiner Texte sowie seines Werkes zentral, ihre systematischen Implikationen wurden aus literaturwissenschaftlicher Perspektive bislang jedoch noch nicht aufgearbeitet. Im vorliegenden Projekt sollen darum Hohls Werkbegriff(e), seine Werkkonzeption(en) sowie die Genese seines Werkes rekonstruiert und analysiert werden. Dabei werden auch Fragen nach dem Einfluss der Sammlungspraxis und der Erschliessungsgrundsätze eines Literaturarchivs auf die durch den Autor hinterlassene Ordnung aufgeworfen. Ist ein Autorennachlass als eine Sammlung, als ein künstlerisch intendiertes Werk im weiteren Sinne zu sehen? Beeinflusst die Archivierung die spezifische Werkqualität? Neben den Erkenntnissen zu Hohls Werk im Speziellen wird im Spannungsfeld zwischen Literaturwissenschaften und Archivpraxis auch ein klärender Beitrag zu einem produktiven, differenzierten Werkbegriff generell geleistet.

Projektleitung: lic. phil. Bettina Mosca-Rau, hauptverantwortlicher Betreuer: Prof. Dr. Sandro Zanetti

 

Bettina Mosca
 

 

Dissertationsprojekt in AVL

Warja Lavaters bewegte Schriftbilder: Kontexte, Arbeitsformen, Theoriebildung

Im Horizont des »abendländischen Alphabetzentrismus« gilt Schrift als aufgeschriebene mündliche Sprache. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erfährt die Schrift im Zuge der Literalitätsdiskussion eine wesentliche Aufwertung und wird der Lautsprache gleichgestellt. Vor diesem Hintergrund entsteht ein die Schrift weiter fassender Diskurs, der sich mit der Medialität und Materialität, der Bildlichkeit und Performativität von Schrift auseinandersetzt. Die verschiedenen Verdauerungs- und Kalkülmedien wie Notationsformen, diagrammatische Darstellungen, Textverfahren der Konkreten Poesie etc. werden untersucht. Das Dissertationsprojekt will nun das künstlerische Werk der Zürcher Künstlerin Warja Lavater (1913-2007) im Bezug auf diese Schriftbild-Debatte untersuchen. Die Hypothese lautet: Lavaters Piktogramme sind hybride Schriftformen, die wie Schrift funktionieren, jedoch als Bilder gesehen und verstanden werden. In ihnen verbinden sich die beiden Systeme des Ikonischen und des Diskursiven auf eine neue Weise. Es gilt diese Wechselwirkung theoretisch auszuarbeiten und eine Künstlermonographie zu schreiben.

(Projektleitung: lic. phil. Carol Ribi, hauptverantwortlicher Betreuer: Prof. Dr. Sandro Zanetti, Zweitbetreuer: Prof. Dr. Wolfgang F. Kersten)

 

 

 


Dissertationsprojekt in AVL

Die Sprache(n) der Demokratie und die Sprache(n) der Literatur

Unter diesem Arbeitstitel soll mein Dissertationsprojekt eine Neubestimmung der sprachphilosophischen Voraus-setzungen und Gegebenheiten der demokratischen Debatte leisten. Ich gehe dabei von der Arbeitshypothese aus, dass die gängigen Demokratietheorien in ihren grundlegenden sprachphilosophischen Auffassungen zu kurz greifen. Deren deskriptiv-explanatorische wie normative Leistungsfähigkeit ist somit zu rekonstruieren und (nötigenfalls) zu revidieren. In Konsequenz meiner Ausgangsvermutung ruft eine Überwindung der zurzeit oft diagnostizierten Krise der Demokratie ‒ so es sie denn gibt ‒ zu allererst danach, den im demokratischen Diskurs wirk-samen Sprachverwendungsmodus einer adäquaten Beschreibung zuzuführen. Erst so wird es möglich, die allenfalls anstehenden demokratiepraktischen Probleme zu erkennen, und erst auf der Grundlage dieser bereinigten Neubeschreibung wird nach gangbaren Lösungen gesucht werden können.

Zunächst sollen die expliziten, zumeist aber impliziten sprachphilosophischen Grundannahmen und Implikationen gängiger philosophischer Texte zur Demokratietheorie freigelegt und systematisiert werden. Es soll aufgezeigt werden, dass sie hinsichtlich der konkreten Vorgänge in der Demokratie zu Auffassungen gelangen, die sich in ein Spektrum von Gegensätzen einreihen lassen. Meines Erachtens aber kann bzw. muss man sich nur scheinbar zwischen diesen unbefriedigenden Frontstellungen entscheiden, denn tatsächlich reiben sich die betreffenden Positionen an Aporien auf, die aus ihren verfehlten sprachphilosophischen Weichenstellungen hervorgehen. Sodann soll untersucht werden, ob auf der Basis von alternativen sprachphilosophischen Ansätzen die angezielte Neubeschreibung unter Vermeidung der mutmasslichen herkömmlichen Mängel erreicht werden könnte. Dabei kommen in meinem Projekt drei Textsorten in Betracht: sprachphilosophische Texte, die sich in Opposition zum bzw. abseits vom philosophischen Mainstream befinden, insbesondere aber sprachphilosophische Texte, die eine Sprachtheorie formulieren, die aus der Untersuchung der Verwendungsweisen der Sprache in der Literatur gewonnen wurde, sowie literarische Texte, deren explizite oder implizite Poetik einen sprachphilosophischen Ansatz mit politischem Potential präsentieren. Bei den aus diesen Kategorien exemplarisch ausgewählten Texten wird es darum gehen, deren sprachphilosophische Ressourcen freizulegen, um daraus Impulse zu gewinnen, die sich als erfolgversprechende Alternative für die adäquate Auffassung der Sprachverwendung in der demokratischen Debatte stark machen lassen.

(Projektleitung: lic. phil. Samuel Rusch, hauptverantwortlicher Betreuer: Prof. Dr. Marco Baschera)


 

Buchprojekt (Monografie)

Das unbeschriebene Blatt. Material, Motivation, Metapher

Zwar gibt es die weitverbreitete Angst vor dem leeren Blatt – die Furcht davor, dass einem die Ideen ausgehen, wenn man den Stift in die Hand nimmt. In literaturhistorischer und kulturgeschichtlicher Perspektive sind allerdings die Zeugnisse, die im unbeschriebenen Blatt einen Produktivfaktor erkennen, weitaus reicher. Im geplanten Buch werden jene Zeugnisse ins Zentrum des Interesses gestellt, die zugleich einen Blick freigeben auf die reiche Metapherngeschichte, die das unbeschriebene Blatt als Zeichen naiver Unschuld, epistemologischer Voraussetzungslosigkeit (tabula rasa), traumatischer Erfahrung oder blanker Komik durchlaufen hat. Weitere Informationen zum Buchprojekt finden sich hier.

(Projektleitung: Prof. Dr. Sandro Zanetti)

 

 


Internet-Plattform

www.poeticon.net

Die Internet-Plattform www.poeticon.net ist ein im steten Werden begriffenes Online-Lexikon poetischer Verfahren und Konzepte. Die Plattform ist gleichzeitig Forschungs- und Lernprojekt. Das Online-Lexikon versammelt Einträge von a bis z mit Arbeitsdefinitionen von Verfahren und Konzepten, die für das literarische Schreiben elementar sind oder im Einzelfall dafür wichtig werden können. Dabei orientieren sich die Arbeitsdefinitionen der Verfahren, die als Prozesse verstanden werden, konsequent an Verben, also Tätigkeitswörtern. Die Beschreibungen der Konzepte hingegen, die als momentane Richtungsvorgaben oder Bezugspunkte eines Prozesses verstanden werden, gehen von den traditionellen Substantivbildungen aus.

(Projektleitung: Prof. Dr. Sandro Zanetti)


 

Internet-Plattform

www.litradio.net

Seit November 2011 existiert am Seminar für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (AVL) eine Filiale des Internetradios www.litradio.net, das vom Institut für Literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft der Universität Hildesheim betrieben wird. Litradio ist eine Internet-Plattform, die sich ganz der Literatur in ihrer akustischen Form widmet: ein Literaturradio mit Lesungen und Vorträgen, Gesprächen und Hörspielen, bei dem sich die Benutzerinnen und Benutzer ihr jeweils eigenes Programm zusammenstellen - wann und wo immer sie wollen. Die Filiale Litradio Zürich konzentriert sich auf die Dokumentation von Lesungen, Vorträgen und Diskussionen im Raum Zürich sowie in der Schweiz insgesamt. Darüber hinaus werden über die Produktionen von Litradio Zürich regelmässig Seminar- und Abschlussarbeiten geschrieben. Die Praxis der Literaturvermittlung wird durch eine wissenschaftliche Reflexion begleitet und somit - im Sinne einer forschenden Praxis - selbst zu einem Forschungsprojekt.

(Projektleitung Litradio Zürich: Prof. Dr. Sandro Zanetti, Redaktionsteam Litradio Zürich: Laura Basso, Philippe Haensler, Claudio Kunz, Bettina Rimensberger, Orlando Schneider, Hannes Sättele, Fabian Schwitter, Illa Spiekerman, Dragica Stojković)

 

 

 


Abgeschlossene Forschungsprojekte

 

Habilitations- und Buchprojekt in AVL (abgeschlossen 2021)

Poetics of Breathing: Modern Literature’s Syncope

Breathing, a liminal, usually inconspicuous and syncopal process, became a central poetic and compositional principle in modern literature. When works across various genres and languages allude to breath or incorporate pneumatic rhythms, breath-carried sounds, and silent pauses, they often reflect on their own mediality, production, and reception. Investigating writing processes and works of Charles Olson, Jack Kerouac, and Allen Ginsberg; Robert Musil and Virginia Woolf; Samuel Beckett and Sylvia Plath; and Paul Celan and Herta Müller, the habilitation gives an insight into the specific respirational poetics established by these authors. The comparative in-depth readings target an old question, rethinking it in a modern context: What does it mean to write in an inspired manner? And, furthermore, what happens when we attempt to write breath: how is it semantisized, contextualized, gendered, queered—and how does it resist conceptualization? Attending to instances where the physiological process of breathing and physical aspects of literature itself interpenetrate and interrupt each other, the habilitation challenges historical and contemporary discourses that tie breath to either the transcendent or the natural and uncouples it from the strong association with life.

Projektleitung: Dr. Stefanie Heine

Poetics of Breathing

 

 

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Dissertationsprojekt im Rahmen des Doktoratsprogramms AVL (abgeschlossen 2021)

Ursprung der Theorie. Übersetzungsgeschichte eines Zwangs (Husserl, Freud, Benjamin)

„Entpuppt sich das Verhältnis zwischen Theorie in jenem ursprünglichen Sinne, den Husserl interessiert, und ihrer Übersetzung, die Brüche und Differenzen, die diese von jener trennen und denen man stets allererst gerecht werden müsste, nicht dennoch als zwingender und, genauer, zwangsneurotischer Zusammenhang? […] Es soll folglich darum gehen, lesbar zu machen, dass sich das Übersetzt-Werden der transzendentalen Phänomenologie, der von Husserl so genannten ‚reinen‘ Phänomenologie – die Ideen I, von Paul Ricœur übersetzt, sind (aus französischer Sicht) ihr Anfang; die von Emmanuel Levinas und Gabrielle Pfeiffer übertragenen Cartesianischen Meditationen hätten ‚Abschluss u[nd] letzte Klarheit‘ sein sollen; die Krisis, deren Beilage III Jacques Derrida übersetzt, war Husserls letztes Werk – als Moment innerhalb der phänomenologischen Reinigung, des Wesens des Theoretischen, ankündigt. Besser: damit beginnen, in Rechnung zu stellen, dass deren Fortleben jenseits der Muttersprache nichts anderes als die transzendentalphänomenologische Unternehmung selbst, nichts anderes als die Theorie an und für sich ist, in ihrer zwanghaften Vollendung durch Wiederholung (durch Hände, die nicht die eigenen sind). Nichts als Wiederholung ­– halten wir uns, Parasiten vergleichbar, noch einmal an die Rhetorik Derridas, um uns nicht selbst die Finger schmutzig zu machen ­–: Das ist es vielleicht, was Husserl kurz vor seinem Tode, vergleichbar der Zwangsneurotiker*in vor dem Waschbecken besorgt ob unsichtbarer Schädlinge, leise geflüstert hat: ‚Gerade jetzt, wo ich fertig bin, weiß ich, dass ich von vorne anfange, denn fertig sein heißt, von vorne anfangen.‘“

(Projektleitung: Philippe P. Haensler)

 

Haensler Dissertation

 

 

 


 

Dissertationsprojekt in AVL (abgeschlossen 2020)

Anthologisches Schreiben. Eine ästhetisch-politische Konstellation bei
Hugo von Hofmannsthal Walter Benjamin und Rudolf Borchardt 

Anthologien haben einen traditionsbildenden Anspruch und transportieren, ob ausgewiesen oder nicht, Konzepte literarischer Klassik. Mein Projekt beschäftigt sich in erster Linie mit den kommentierten Sammlungen von Walter Benjamin, Hugo von Hofmannsthal und Rudolf Borchardt. Der Bedeutungswandel dieser besonders im 19. Jahrhundert breit gepflegten Gattung soll an den genannten Anthologisten und im historischen Kontext zunächst exemplarisch untersucht und dargestellt werden. Dies wirft Licht auf eine bislang unterschätzte Konstellation der deutschsprachigen literarischen Moderne im Spannungsfeld von Ästhetik und Politik. Über die Gattungsgeschichte hinaus soll das Anthologisieren als ein Produktionsparadigma begriffen und in Bezug zu Diskursen der Autorschaft gestellt werden. Die gewonnenen Ergebnisse werden in einem zweiten Schritt auf die Werkpoetiken Benjamins, Hofmannsthals und Borchardts bezogen. Auf der Basis der historischen Konstellation der Anthologie als literarischer Gattung und politischem Konkurrenzfeld wird schliesslich ausgelotet, welche literaturtheoretischen und materialästhetischen Perspektiven sich daraus bis heute ergeben.

(Projektleitung: Fabian Saner, Betreuer: Prof. Dr. Sandro ZanettiProf. Dr. Hans-Georg von Arburg)

 

 

Fabian Saner

 

 

 

Dissertationsprojekt in AVL (2014-2019)

Populationen – Zeit-Räume – Protokollieren. Ulf Stolterfoht – Oswald Egger – Monika Rinck. Über Varianten formaler Wiederholung in deutschsprachigen Gedichtbänden nach 2000

Wie konstituieren sich Gedichtbände – nach dem freien Vers – zu einem ästhetischen Ganzen? Anhand dreier Analysen von Gedichtbänden seit 2000 lote ich unter dem Paradigma formaler Wiederholung unabhängig von traditionellen Parametern wie Reim und Metrum Varianten der Konstituierung und Darstellung ästhetischer Ganzheit aus. So unterschiedlich die drei untersuchten AutorInnen – Ulf Stolterfoht, Oswald Egger und Monika Rinck – auch arbeiten, ihre Bücher (fachsprachennihilum albumHonigprotokolle) sind geprägt von formalen Gesamtkonzepten, in denen sich, so der methodische Leitgedanke, eine gegensätzliche Gleichzeitigkeit von Kontinuität und Diskontinuität widerspiegelt. Dieser in Anlehnung an den evolutionstheoretischen Begriff des punctuated equilibrium herausgearbeitet Leitgedanke öffnet den Blick für den Rhythmus des Wechselspiels zwischen der Kontinuität einer stabilen Praxis und der Diskontinuität einer Modifikation dieser Praxis.

Fabian Schwitter (*1984) hat an der Universität Zürich Philosophie, Neuere Deutsche sowie Englische Literaturwissenschaft studiert. Er ist Mitgründer der literarischen Kollaborativzeitschrift delirium (www.delirium-magazin.ch) und lebt als freier Autor in Leipzig und Zürich. 

(Projektleitung: Fabian Schwitter, Betreuer: Prof. Dr. Sandro ZanettiProf. Dr. Charles de Roche)

 

 

 

 

 

SNF Forschungsprojekt (2015-2019)

Die Dada-Generation nach 1945. Avantgardismus und Modernität in der Lieteratur der Nachkriegszeit

Mit der Gründung des Cabaret Voltaire am 5. Februar 1916 entstand vor rund hundert Jahren in Zürich die Avantgardebewegung Dada. Weiträumig bekannt wurde Dada allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Projekt setzt sich zum Ziel, das Vermächtnis der Dada-Generation in der Literatur der Nachkriegszeit zu untersuchen und dabei die geläufigen Vorstellungen von Dada insgesamt zu revidieren, indem es sich auf die Frage nach den Inszenierungspraktiken konzentriert, welche nach 1945 von den Akteuren der Dada-Bewegung selbst initiiert wurden und die seither unser Bild von Dada mitbestimmen. Am Beispiel des Spätwerks von Hans Arp, Raoul Hausmann, Richard Huelsenbeck, Tristan Tzara und Kurt Schwitters wird analysiert, wie eine negative, antigenealogische Ästhetik gleichwohl fortgeführt und weitervererbt werden kann und welche ästhetischen Praktiken hierfür zum Einsatz gelangen. Konzipiert wird das Forschungsprojekt um zwei Hauptfragen, die sich bei der Untersuchung des Alterns – oder ‚Spätwerdens‘ – der Dada-Generation stellen: zum einen die Frage nach dem Avantgardismus der alternden Dadaisten (d.h. die Erneuerungs- und Innovationsfähigkeit im Alter), zum anderen die des Schreibens nach 1945 für Schriftsteller, die während und wegen des Ersten Weltkriegs zu schreiben begonnen haben und dabei dezidiert mit der bestehenden Ordnung brechen wollten (also die Aktualität und Relevanz des Spätwerks).

(Projektleitung: Prof. Dr. Sandro Zanetti)

 

 

 

 

 


 

Dissertationsprojekt im Rahmen des Doktoratsprogramms AVL (abgeschlossen 2014)

Revisionen des Anfangs. Zu Robert Walsers Frühwerk

Robert Walsers Frühwerk ist geprägt von einer ständigen Reflexion der Schwierigkeiten initialen Schreibens. Dabei lassen sich vor allem Selbstreflexivität und Intertextualität als die prägnantesten Merkmale seiner frühen Poetik ausmachen. Diese beiden Elemente – so die grundlegende These dieser Arbeit – werden in ihrer jeweiligen Bezugsweise als Produktivfaktoren in Walsers Frühwerk zu einer Poetik der Revision enggeführt. Die Werkgenese kennzeichnet sich damit als eine fortwährende Revision der Texte anderer Schriftsteller (v.a. Goethe, Baudelaire, Keller, Sacher-Masoch), aber auch der eigenen, im Modus einer permanenten Selbstkorrektur. In Augenschein nimmt die Arbeit zudem die bildliche Dimension, bzw. die Re-Vision. Anhand dieser zeichnet sie Walsers Auseinandersetzung mit Bild- und Malereitraditionen nach, die häufig als Ausgangspunkt metonymischer Darstellungsverfahren fungiert. Nicht zuletzt soll das klischierte und romantisierte Bild von Robert Walser als unbelesenem Dichterjüngling revidiert werden, der sich in der zurückgezogenen Dachkammer seiner eigenen Fantasie überantworten würde.

(Projektleitung: Dr. Marc Caduff, hauptverantwortliche Betreuerin: Prof. Dr. Barbara Naumann)

 

 

 

 

DFG–Netzwerk (2010-2013)

Improvisation und Invention: Findkünste, Einfallstechniken, Ideenmaschinen

Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Wissenschaftliche Netzwerk untersucht in Einzelstudien das Wechselverhältnis von Improvisations- und Erfindungsprozessen in literarischen und künstlerischen Projekten von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Ausgangspunkt der Arbeit im Netzwerk ist die Frage, wie sich Initialmomente künstlerischer und literarischer Erfindungen theoretisch erschließen und in ihrer Prozesslogik beschreiben lassen. Ziel ist es, Modelle zu entwickeln, mit denen sich literarische Erfindungsprozesse und deren Programmatiken differenziert beschreiben lassen. Weitere Informationen zum Netzwerk finden sich auf der Homepage.

(Projektleitung: Prof. Dr. Sandro Zanetti)

 

 

 

 

 

Dissertationsprojekt in AVL

The second person standpoint: dynamic models in literature

What do literary works like La Modification (M. Butor), Se una note d’inverno un viaggiatore (I. Calvino), Die Spiegelgeschichte (I. Aichinger), Bright Lights, Big City (J. McInerney), Self Help (L. Moore) etc. have in common, apart from the dominance of an enigmatic you? My thesis studies the cohesive element of contemporary second person narrations where the pronoun you doesn’t correspond to a fictional character, but is applied, instead, as a narrative strategy provoking an instant sense of actuality and direct communication between text and recipient on behalf of the author. Second person address gives the text a riddling character as a result of its versatile function; transitions of time and space are enabled, the dynamic of texts is highlighted, alternate reading strategies are invited, traditional literary topics are elaborated and expanded, while the distinction between the subject and the object of address remains obscure.

(Projektleitung: Evgenia Iliopoulou, hauptverantwortlicher Betreuer: Prof. Dr. Thomas Fries, Zweitbetreuer: Prof. Dr. Sandro Zanetti )

 

 

 

Dissertationsprojekt in AVL

Wenn Oulipiens spielen. Calvino, Perec und Pastior im Vergleich.

Literatur als Handwerkskunst steht im Mittelpunkt der Literatengruppe um Raymond Queneau und François Le Lionnais, die sich programmatisch L' Ouvroir de Littérature Potentielle (Oulipo) nennt. Die Oulipiens, dazu gehören u.a. auch George Perec, Italo Calvino und Oskar Pastior, arbeiten nach der von Le Lionnais formulierten Grundregel: „La poésie est un art simple et tout d'exécution.“ Werkzeug der oulipotischen Handwerker ist die Sprache - mit ihr wird gearbeitet und werden Grenzen gesprengt. Das Spiel hat dabei eine besondere Bedeutung für die Poetik Oulipos. Verstanden als ernsthafte und unerlässliche Komponente der Literatur, dient es zur Abgrenzung vom Literaturduktus der Académie Française und ist signifikantes Merkmal der eigenen Arbeitsweise. Das Vorhaben der Oulipien, nämlich die Erweiterung der Sprache durch formale Zwänge (contraintes), basiert auf dem Motto: kein Spiel ohne Regeln. Im Rahmen des Dissertationsprojekt soll anhand ausgewählter Werke untersucht werden, wie Italo Calvino, George Perec und Oskar Pastior die oulipotische Vorstellung von Spiel als Literaturkomponente umsetzen. Eine vergleichende Analyse soll potentielle Varianten des literarischen Spiels gegenüberstellen und gleichzeitig das oulipotische Spielverständnis näher beschreiben.

(Projektleitung: Katja Dörlemann, hauptverantwortlicher Betreuer: Prof. Dr. Marco Baschera)


 

Plattform, Veranstaltungsreihe

Forschungswerkstatt Schweizer Lyrik

In der Forschungswerkstatt Schweizer Lyrik am Seminar für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (AVL) wird Schweizer Lyrik in allen Landessprachen einschliesslich der zahlreichen dialektalen Ausformungen regelmässig sowohl gelesen und diskutiert als auch analysiert und dokumentiert. Ein besonderes Augenmerk wird auf die gelebte Mehrsprachigkeit gerichtet. Diese zeigt sich einerseits in einzelnen Werken, in den direkten Bezügen zwischen den Sprachen, andererseits kommt sie in der vielfältigen Übersetzungstätigkeit zum Ausdruck. Durch diese wird ein Text nicht nur einer neuen Leserschaft gegenüber erschlossen, sie verändert auch den Blick auf den Ausgangstext. Eine andere Form der Aktualisierung, die in der Forschungswerkstatt eigens untersucht wird, ist die klangliche, die akustische Dimension von Poesie. Diese Dimension kommt nur dann zur Geltung, wenn Poesie laut vorgelesen, wenn sie gesprochen wird und Gehör findet, wenn es möglich wird, die klanglichen und rhythmischen Phänomene aufmerksam zu verfolgen. Daher sind die Lesungen und Diskussionen, die zu einem grossen Teil auf www.litradio.net zugänglich gemacht werden, integraler Bestandteil der Forschungswerkstatt. Die Forschungswerkstatt wird gefördert von der Stiftung für wissenschaftliche Forschung an der Universität Zürich / Baugarten Stiftung.

(Verantworlich: Prof. Dr. Marco Baschera, Prof. Dr. Pietro De Marchi, Prof. Dr. Sandro Zanetti)

 

 

 


Buchprojekt (erschienen 2012)

Monadologie des Gedichts

Gegenstand des vorliegenden Projekts ist der Zusammenhang zwischen der Theorie der Lyrik im 20. Jahrhundert und dem philosophischen System der Monadologie des Gottfried Wilhelm Leibniz. Historisch zeigt sich dieser Zusammenhang in der intensiven Leibniz-Rezeption dreier bedeutender Individualpoetiken des 20. Jahrhunderts, jenen Walter Benjamins, Martin Heideggers und Paul Celans. Sachlich ist er für die vorherrschende Gattungsbestimmung des lyrischen Textes als poetischer Struktur entscheidend, weil der Strukturbegriff als Antwort auf die gattungstheoretische Grundfrage nach dem Verhältnis zwischen dem singulären Text und der Totalität der Gattung das historische Modell der Monadologie aktualisiert. Projektbeschreibung

(Projektleitung: Prof. Dr. Charles de Roche)


 

Dissertationsprojekt im Rahmen des NCCR Mediality (abgeschlossen 2013)

Die Kraft der Berührung: Auserwählung als ästhetisches Prinzip
(Projekttitel: Er ist's! Auserwählte als Erscheinungen des Medialen)

Seit Jahrhunderten gehören Auserwählung und Auserwählte zum festen Inventar von Literatur und bildender Kunst, seit gut hundert Jahren auch des Films. Die Kontinuität bezüglich ihrer Präsenz ist ein deutliches Indiz dafür, dass in der Konstellation der Auserwählung ein Phänomen vorliegt, das über eine konkrete historische Situation, eine bestimmte theologische Lehrmeinung und die Zugehörigkeit zu einer eindeutigen Wirkungssphäre hinausreicht und zudem für die Künste offenbar äusserst ergiebig ist. Im Zentrum der Dissertation stehen die Anregungen, die Auserwählung für Fragen der Kunstproduktion und -reflexion bereithält. Sie untersucht drei prägnante historische Stationen, an denen – deutlich sichtbar an der jeweiligen Konzeption und Gestaltung von Auserwählung – Glaubens- und Darstellungsfragen gemeinsam in Bewegung geraten und das Mediale in der Figuration des Auserwähltseins verstärkt ins Blickfeld rückt. Projektbeschreibung

(Projektleitung: Dr. Xenia Goślicka,hauptverantwortliche Betreuerin: Prof. Dr. Barbara Naumann)

 

 

 


Dissertationsprojekt im Rahmen des Doktoratsprogramms AVL (abgeschlossen 2012)

Visible Words and Affecting Images

Virginia Woolf schreibt in ihrem Tagebuch, dass die Dinglichkeit von Bildern sie dazu anregt, diese zu beschreiben. In meiner Dissertation werde ich anhand von drei impressionistischen Malerinnen (Berthe Morisot, Mary Cassatt, Marie Bracquemond) der Frage nachgehen, wie Woolf Malerei in ihre Romane einbindet. Durch die vergleichende Lektüre soll auch eine neue Perspektive auf impressionistische Malerei gewonnen werden. Die Verbindung zum Impressionismus öffnet sich durch die Materialität. Worte zu Dingen zu machen, ist ein zentrales Anliegen Woolfs. In vergleichbarer Weise zelebrieren die Impressionisten die physischen Spuren von Farbe auf der Leinwand. In diesen Fällen verweisen die materiellen Markierungen zudem auf die Prozesshaftigkeit ihrer Produktion.

(Projektleitung: Dr. Stefanie Heine, hauptverantwortliche Betreuerin: Prof. Dr. Elisabeth Bronfen, Zweitbetreuer: Prof. Dr. Charles de Roche)


 

Dissertationsprojekt im Rahmen des Doktoratsprogramms AVL (abgeschlossen 2012)

Selbst-Erschreibung und Körpertext

Schreiben über sich ist seit dem 18. Jahrhundert eine klassische und bis heute gepflegte Praxis moderner Subjektivität. Versteht man Schreiben über sich in produktiver Perspektive als Selbsttechnik, lassen sich (auto)biographische Texte als Selbst-Erschreibungen lesen. Dabei unterläuft die Selbst-Erschreibung im Akt des Schreibens die philosophisch etablierte Dichotomie von Körper und Geist. In diesem Zusammenhang interessiert mich die Frage, wie ein Subjekt, das sich selbst erschreibt, seinen Körper mitschreibt und auf welche Weise sich ein modernes Subjekt durch den Bezug auf den eigenen Körper gestaltet. Im Zentrum meines Dissertationsprojekts stehen Jean-Jacques Rousseaus Confessions und Rêveries du promeneur solitaire, Karl Philipp Moritz’ Anton Reiser und W.G. Sebalds Austerlitz.

(Projektleitung: Dr. des. Martina Läubli, hauptverantwortliche Betreuerin: Prof. Dr. Barbara Naumann)

 

 

 


 

SNF-Forschungsprojekt

Stimmung. Geschichte und Kritik ästhetischer Empfindung zwischen Literatur, Musik und Kunst in der Moderne

Stimmungen sind Grundbefindlichkeiten unseres Daseins. Wir empfinden, denken und verstehen alles irgendwie gestimmt. ›Stimmung‹ ist aber auch ein ästhetischer Begriff mit einer komplizierten Geschichte. In ihm verschränken sich Konzepte u.a. aus der Musik, Psychologie, Physik und Philosophie. Das Projekt untersucht Wechselwirkungen zwischen Phänomenologie und Begriffsgeschichte in Texten aus Literatur, Kunst und Wissenschaft von 1750 bis 1950. Ein Beitrag zur kritischen Textgeschichte einer elementaren ästhetischen Erfahrung. 

(Projektleitung: Prof. Dr. Hans-Georg von Arburg)

 

 

 


Forschungsprojekt (2010)

Sprachen, Bilder und Denken zwischen global und lokal

Die Entwicklungen der Weltwirtschaft, der Technik sowie der Wissenschaften führen zu einem immer intensiveren Kontakt zwischen den Kulturen und Nationen und stellen diese vor Sprachen-Probleme. Wie und in welcher Sprache soll die interkulturelle Kommunikation stattfinden? Wie vermag sie einerseits universell zu sein, so dass alle an ihr teilnehmen können, und wie kann sie andererseits den Besonderheiten der einzelnen lokalen Sprachen und Kulturen gerecht werden? Das Englisch als "lingua franca" bietet sich an, schafft aber zugleich neue sprach- und kulturpolitische Probleme in historisch gewachsenen Sprachräumen, wie z.B. in Europa oder der Schweiz; aber auch im arabischen Raum und in Asien. Sind Sprachen nur Kommunikationsmittel? Wie steht es mit der Beziehung von Sprachen und Denken? Gibt es ein mehrsprachiges Denken und könnte dieses auch für die Wissenschaften von grossem Nutzen sein? Laufen die Wissenschaften Gefahr durch die Privilegierung einer einzigen Sprache in ihrem Denken zu verarmen? Publikation: "Lingue al limite" Quaderni griginoitaliani, 2001, vol. 1 Projektbeschreibung

(Projektleiter und Herausgeber der Publikation: Prof. Dr. Marco Baschera und Mario Frasa)


Ausstellungs- und Forschungsprojekt (2009-2010)

'Poètes à l'écart'. Die Surrealismus-Sammlung Carola Giedion-Welcker

1990 erhielt das Seminar für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (AVL) der Universität Zürich aus dem Nachlass der deutsch-schweizerischen Kunsthistorikerin Carola Giedion-Welcker (1893–1979) eine hochkarätige, über 1000 Titel umfassende Sammlung surrealistischer und dadaistischer Literatur. Im Rahmen eines Forschungsseminars wurde diese Sammlung aufgearbeitet und vom 3. Dezember 2009 bis 31. Januar 2010 an einem geschichtsträchtigen Ort, dem Zürcher Cabaret Voltaire, der Öffentlichkeit präsentiert. Das Ausstellungs- und Forschungsprojekt bot den Studierenden die Möglichkeit, ihre literaturwissenschaftlichen Kompetenzen zu erweitern und in der Kulturvermittlung als einem möglichen späteren Tätigkeitsgebiet mit wachsender Bedeutung einzusetzen.

(Projektleitung: Prof. Dr. Hans-Georg von Arburg in Zusammenarbeit mit Studierenden der AVL und in Kooperation mit dem Dada-Haus Cabaret Voltaire (Adrian Notz) und Dr. Iris Bruderer-Oswald)


 

Ringvorlesung an der ETH und der Universität Zürich (FS 2008)

Klon statt Person? Individualität im 21. Jahrhundert

Der Begriff "Persona" ist ein Knoten, der seit der Antike viele Bereiche des menschlichen Lebens und Denkens durchzieht. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts stellen sich mit ihm viele zentrale Fragen. Wieso sind Tiere keine Personen? Verändert sich die Persönlichkeit eines Menschen nach einer Herztransplantation? Kann man bei virtuellen Konstrukten im Internet von Personen reden? Der Titel "Klon statt Person? Individualität im 21. Jahrhundert" verweist in leicht provokanter Weise auf eine Herausforderung, der sich die Menschen zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu stellen haben. Die Möglichkeit, Individuen zu klonen, stellt die Begriffe "Person" und "Individualität" grundsätzlich in Frage und bringt somit das abendländische Grundverständnis des Menschen ins Wanken. Diese und weitere Fragen stehen im Zentrum der Publikation dieser Ringvorlesung. Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedenen geistes- und naturwissenschaftlichen Disziplinen sowie Schriftsteller und Künstler kommen zu Wort. Projektbeschreibung

(Durchführung und Herausgeber der Publikation: Prof. Dr.Christoph Zollikofer und Prof. Dr. Marco Baschera )

 

 

 

 

 

Forschungsprojekt (2006-2008)

Mehrsprachiges Denken – Penser en langues – Thinking in laguages

Dieses Forschungsprojekt geht der Frage nach, wie aus der Begegnung verschiedener Kulturen und Sprachen ein Funke entspringen kann, der offene Identitäten zutage bringt und verstärkt, die ihrerseits fähig sind, sich gemeinsam am Aufbau einer vielsprachigen Welt der Pluralitäten zu beteiligen. Inwiefern kann die Mehrsprachigkeit innerhalb der eigenen Sprache zu einem grösseren Reichtum im Verhältnis von Worten, Begriffen und den ihnen zugeordneten inneren Bildern führen? Für die Beantwortung solcher Fragen bietet sich einerseits die Literatur mit ihrem verfeinerten Sinn für das metaphorische Reden, aber auch für die Beziehungen zwischen den Sprachen an. Andererseits sind die Bildwissenschaften und die Bildpraktiker aufgerufen, das Verhältnis von Bilder- und Wortschatz in einem mehrsprachigen Kontext zu untersuchen. Projektbeschreibung

(Projektleiter und Herausgeber der Publikation: Prof. Dr. Marco Baschera )