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Wenn Literatur politisch ist, dann ist sie dies für gewöhnlich nicht so, dass in ihr Propaganda betrieben wird, Wahlempfehlungen erteilt oder Grundsatzpapiere verfasst werden. Es gibt eine Politik der Literatur, die zunächst in nichts anderem als einer Zurückweisung eines beschränkten Begriffs von Politik besteht: Politik erschöpft sich nicht in der Schaffung, Gewährleistung und Nutzung geregelter Verfahren der Organisation eines Gemeinwesens. Aber was zeichnet Politik darüber hinaus aus – oder könnte sie auszeichnen? Literarische Reflexionen, Fiktionen, Praktiken und Formen sind häufig politisch in dem Sinne, dass sie alternative Organisationsprinzipien, Szenen und Modelle von Gemeinschaft, Öffentlichkeit, Repräsentation und Aushandlung entwerfen – oder aber bestehende Formen, Strategien und Verführungen der Politik einer Kritik unterziehen. In der Ringvorlesung steht das Politische der Literatur in einem umfassenden Sinne zur Diskussion: Intellektuelles Engagement, reflexiver Abstand, satirische Überhöhung, ironischer Kommentar, performative Intervention oder utopischer Gegenentwurf können dazu gleichermaßen gezählt werden.
Die Ringvorlesung findet Montags 14:00 bis 15:45 Uhr statt.
Veranstaltungsort:
KOL-F-101
Rämistr. 71
8001 Zürich
Hier das detaillierte Programm inklusive Titel der einzelnen Veranstaltungen: Programm Literatur und Politik (PDF, 627 KB)