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Die Dada-Generation nach 1945. Avantgardismus und Modernität in der Literatur der Nachkriegszeit
Mit der Gründung des Cabaret Voltaire am 5. Februar 1916 entstand vor rund hundert Jahren in Zürich die Avantgardebewegung Dada. Weiträumig bekannt wurde Dada allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Projekt setzt sich zum Ziel, das Vermächtnis der Dada-Generation in der Literatur der Nachkriegszeit zu untersuchen und dabei die geläufigen Vorstellungen von Dada insgesamt zu revidieren, indem es sich auf die Frage nach den Inszenierungspraktiken konzentriert, welche nach 1945 von den Akteuren der Dada-Bewegung selbst initiiert wurden und die seither unser Bild von Dada mitbestimmen. Am Beispiel des Spätwerks von Hans Arp, Raoul Hausmann, Richard Huelsenbeck, Tristan Tzara und Kurt Schwitters wird analysiert, wie eine negative, antigenealogische Ästhetik gleichwohl fortgeführt und weitervererbt werden kann und welche ästhetischen Praktiken hierfür zum Einsatz gelangen. Konzipiert wird das Forschungsprojekt um zwei Hauptfragen, die sich bei der Untersuchung des Alterns – oder ‚Spätwerdens‘ – der Dada-Generation stellen: zum einen die Frage nach dem Avantgardismus der alternden Dadaisten (d.h. die Erneuerungs- und Innovationsfähigkeit im Alter), zum anderen die des Schreibens nach 1945 für Schriftsteller, die während und wegen des Ersten Weltkriegs zu schreiben begonnen haben und dabei dezidiert mit der bestehenden Ordnung brechen wollten (also die Aktualität und Relevanz des Spätwerks).